Ziel meiner künstlerischen Arbeiten in der Öffentlichkeit

Künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum bedeuten eine große Verantwortung und Chance. Günstigenfalls kann Kunst im privaten Umfeld eine intime Herzensäußerung vom Einzelnen zum Einzelnen sein. Im öffentlichen Raum potenziert sich aber die Zahl der Betrachter und Benutzer; darüberhinaus werden die Einzelnen mit Kunst konfrontiert anstatt sie freiwillig aufzusuchen.

Eine auf diese spezielle Situation eingehende Kunst sollte es sich meiner Meinung nach zum Ziel setzen, die Lebensqualität aller Personen im bespielten Raum zu unterstützen und zu fördern, indem dem gestalteten Raum ein emotional ansprechender Gehalt und Nutzen eingeschrieben wird.

Es sollte uns darum zu tun sein, Orte der Ruhe, der Kraft und der Kontemplation zu schaffen. Orte, die Austausch und Gemeinschaft und Wohlgefühl begünstigen. Orte, die auch die Seele des Menschen miteinbeziehen und ihr Nahrung verleihen können, Orte zum Sein.

Meiner Meinung nach sollte mit künstlerischer Intervention also etwas erreicht werden, was Architektur alleine oft nur schwer erreicht: ein Ansprechen der Benutzer auf einer inneren Ebene; ein Hinausgehen über Funktionsdenken; ein Dialog mit den Benutzern auch in ihrer Gefühlswelt, damit in ihrer Gesamtheit; eine Abkehr von der einseitigen Sichtweise des Menschen als einzelnem Element in einer zum Funktionieren gebrachten gestalteten Umgebung.

Es geht also um Liebe und Öffnung - von inneren als auch äusseren Räumen, und von einer Stimmung, die schützt, willkommen heißt und - einfach gut tut.