Kirchenportal St. Quirinus, Linz

Wettbewerb 2005

Zum 100-jährigen Jubiläum einer klassizistischen Kirche wurde entschlossen, das desolate Kirchenhauptportal neu zu gestalten. Im Wettbewerb wurde von mir obiger Entwurf präsentiert: in eine Türverkleidung mit angerostetem Corten-stahl werden Flächen ausgelasert. In diese Flächen werden Verbundglasscheiben versenkt, nach vorne ca. 2 cm auskragend.

Auf Ebene 2 werden diese Gläser bedruckt, auf Ebene 3 befindet sich eine mit pyrolytischem Verfahren aufgebrachte Gold-schicht. Diese wirkt wie ein goldener Spionspiegel: ist es Kircheninnenraum heller als außerhalb (z.B. Abendgottesdienst), strahlt durch die Tür opakes, einladendes Licht. Eine partielle Öffnung einer sonst abweisenden Tür.

Die Motive aus barocken Stichen, in die Verfremdung vergrößert, die segnende Hand Christus’ links, im rechten Feld die flehende des ertrinkenden Märtyrers Quirinius - ein stimmiges Bild für den derzeitigen Zustand der Kirche, oszillierend zwischen Güte und spiritueller Armut.